Beispiel 1: Seine Verhandlungssituation kennen und wirkungsvoll handeln
Eine Firma ist in finanziellen Schwierigkeiten. Zwei Rechtsanwälte fahren grobes Geschütz auf und wollen über Konkursandrohungen für ihre Klienten zu Lasten anderer Vorteile herausschinden. Die Aufstellung zeigt, dass der Konkurs abwendbar ist, dass die Position der Anwälte nicht besonders stark ist und dass auch schrittweise ihr Interesse am Fall abnimmt.
Konsequenz aus der Aufstellung: Der Sanierer verfügt über neuen Handlungsspielraum, geht nicht auf die Anwälte ein und saniert erfolgreich mit einem Nachlassvertrag.
Beispiel 2: Bankablösung im Rahmen einer Sanierung
Im Rahmen einer Sanierung will eine Bank mit einer Forderung von CHF 330’000 unbedingt aussteigen. Die Sanierung gelingt nur, wenn die Forderung der Bank abgekauft wird. Die Frage ist nur, zu welchem Preis. Ein an der Sanierung interessierter Investor wäre bereit, CHF 170’000 zu bezahlen. In der Aufstellung werden diverse Ablösungsbeträge simuliert. Das Ergebnis: Die Ablösung sollte mit einem Betrag von CHF 100’000 gelingen.
Konsequenz aus der Aufstellung: Es wird der Bank ein erstes Angebot von CHF 80’000 gemacht und man einigt sich schliesslich auf den Betrag von CHF 100’000, wobei noch nicht bezahlte Zinsen von CHF 12’000 von der Bank an den Investor weitergegeben werden.
Beispiel 3: Nachfolgeregelung
Eine Firma befindet sich in einer schwierigen Situation: Tiefrote Zahlen wegen Fehlinvestitionen; eine Überschuldungssituation. Der 60-jährige Unternehmer, der das Unternehmen aufgebaut hat, hat bereits all sein Geld in die Firma gesteckt und kann nicht nachfinanzieren. Die Banken drängen auf einen raschen Verkauf. Das Kader wäre in der Lage, Geld einzuschiessen und ist bereit, die Firma zu kaufen. Der Unternehmer steht vor seiner schwierigsten Entscheidung.
Die Aufstellung zeigt, dass er keine Kraft mehr hat, das Unternehmen im Turnaround zu führen, dass er die Firma abgeben muss. Die Aufstellung zeigt weiter, dass das Kader in der Lage ist, die Firma erfolgreich in die Zukunft zu führen.
Konsequenz aus der Aufstellung: Der Unternehmer verkauft das Unternehmen für einen Franken. Das Kader und die Banken sanieren und rekapitalisieren. Das Unternehmen weist zwei Jahre später eine Cashflow-Marge von weit über 10% aus und der Unternehmer erhält jetzt sogar noch erfolgsabhängige Zahlungen.
Beispiel 4: CEO ersetzen
Ein kleinerer Konzern ist seit Jahren in den roten Zahlen. Dem relativ neu amtierenden CEO gelingt es nicht, das Steuer herum zu reissen. Die Aufstellung zeigt, dass die Geschäftsdivisionen und deren Leiter sehr unruhig sind und der CEO nicht über die notwendige, starke Position verfügt. Es wird ein erneuter CEO-Wechsel simuliert. Es herrscht schlagartig Ruhe in der Aufstellung.
Konsequenz aus der Aufstellung: Der Verwaltungsrat beschliesst schliesslich einen erneuten CEO-Wechsel, dieser zieht eine tief greifende Sanierung durch und hat Erfolg.